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Bantin EG

Nach ca. 12 Jahren Spur 0 Modellbau wird endlich mit Planung und Bau des Empfangsgebäudes begonnen. Das Gebäude hat im Laufe der Zeit etliche Umbauten erfahren. Mit dem Ausbau der Strecke wurden die kleinen Stellwerke, dies sich zunächst in einem separaten Gebäude am Bahnsteig befanden, an den Güterschuppen angebaut. In diesen Zustand wurde auch das Vorbildgebäude zurückversetzt. Nicht ganz klar ist, zu welchem Zeitpunkt die größeren Fenster in Güterschuppen und Empfangsgebäude sowie der kleine Anbau vor dem EG entstanden. Der folgende Grundriss stellt den Zustand Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts dar mit den genannten Unsicherheiten:

Grundriss

Der Güterschuppen

Zunächst sind die Vorbildfotos hinsichtlich der Abmessungen und Fachwerke auszuwerten. Der Güterschuppen entsteht in Fachwerkbauweise, die Fachwerkfelder werden später durch Mauerelemente in Sandwichbauweise ausgefüllt. Der Balkenquerschnitt beträgt 5x5 mm, wobei im nachhinein sicherlich 4mm ausreichend gewesen wäre. Beim Vorbild war durch den Stellwerksanbau das gleisseitige Tor nicht mehr zu verwenden. Es wurde weiter in Richtung Ende des Schuppens angeordnet und hat durch die vorgegebenen Balkenabstände andere Abmessungen als das straßenseitige Tor.

28.07.2013: Zur Zeit fehlen noch etliche Querverstrebungen sowie die Dachbalken des Stellwerksanbaus. Die Verzierungen wurden mit einem stabilen Cuttermesser sowie mit Schlüsselfeilen angebracht.

Güterschuppen Fachwerk

Rampe mit beweglicher Ladebrücke

26.08.2013: Der Güterschuppen wurde nach dem Umbau gleisseitig mit einer größeren Rampe versehen. Diese konnte im Gegensatz z.B. zu Hollenbek nicht bis unmittelbar an das Bahnsteiggleis geführt werden, weil die Rampe sonst den Reisenden den Zugang zum hinteren Zugteil versperrt hätte. Daher wurde eine Lücke von 3-4 Metern bis zum Gleis gelassen. Wenn der Zug mit Gepäck- oder Stückgutwagen vor der Rampe zum Stehen gekommen war, wurde die Lücke mit einigen Brettern geschlossen und der Ladevorgang konnte mit einer Sackkarre erfolgen. Für die Eisenbahner war dies sicherlich eine körperlich anstrengende Tätigkeit, die zudem in kürzester Zeit während des Zughaltes zu erfolgen hatte.

Im Modell soll nun auch diese Betriebssituation dargestellt werden. Der bewegliche Teil der Rampe, ein einfacher Bretterverbund, wird mit einem langen Messingflachprofil bewegt, das in den mittleren Balken eingearbeitet ist:

Güterschuppen Rampe

Der Antrieb erfolgt mit einem 12V Gleichstrommotor und einer Gewindestange, die in zwei Kugellagern gelagert ist. Um die Drehgeschwindigkeit anzupassen, wurde noch eine Untersetzungstufe zwischen Motor und Gewindestange angeordnet. Die Bewegung des Bretterverbundes soll enden, wenn dieser auf einen Widerstand trifft. Keinesfalls soll ein nicht passend zum Stehen gekommener Wagen aus den Gleisen gedrückt werden. Als Reiter auf der Gewindestange wird daher ein Kontaktsatz eines Relais zum Einsatz kommen, dessen Federn nicht zu leicht schalten. Zwischen die Kontakte wird das Messingflachprofil eingesetzt, ein etwas größerer Widerstand unterbricht dann den Motorstrom. EInziger Nachteil dieser Anordnung ist die Zuführung der Kabel zum bewegten Kontaktsatz.

Güterschuppen Antrieb Rampe

22.09.2013: Die folgende Abbildung zeigt einen kurzen Postzug, der vor dem Güterschuppen zum Halten gekommen ist. Die Ladebrücke ist ausgefahren und die Postsäcke werden zum Güterschuppen getragen.

Das Entladen von Postsäcken



Bewegliche Schuppentore mit Servosteuerung

Die gleisseitigen Schuppentore sollen sich, von Servos angetrieben, langsam öffnen können. Der zeitliche Ablauf, ausgelöst durch eine Digitaladresse, die für beide Servos identisch ist: Erst soll sich die Aussenbeleuchtung über dem Tor eingeschalten, nach einer kurzen Pause zunächst die erste Tür öffnen und danach die zweite Tür. Im Anschluss kann optional, gesteuert über eine weitere Adresse, die Ladebrücke ausgefahren werden. Das Einfahren und Schließen erfolgt entsprechend in umgekehrter Reihenfolge. Die Ansteuerung der Ladebrücke erfolgt mit dem Lenz-Schaltdecoder LS150 mit maximaler Haltezeit von 10 sec. Für die Türen und die Beleuchtung kommen die Servos WA5 der Fa. mbtronik zum Einsatz.

Die Einstellungen für WA5 im Detail: Es können vier Stellwinkel programmiert werden mit individuellen Wartezeiten. Ist keine Wartezeit gesetzt, endet die Abfolge. Der Anstoß für den weiteren Ablauf wird dann durch einen manuell ausgelösten Schaltimpuls gegeben, entweder digital oder analog. Es werden nacheinander die Stellungen grün1, rot2 (optional), rot1 und grün2 (optional) angefahren. Das Einschalten der Beleuchtung am Anfang ohne Türenbewegung lässt sich erreichen, wenn die ersten beiden Stellungen grün1 und rot2 identisch sind. Die Wartezeit ist dann die bei rot2 eingestellt Zeit. Beim Ausschalten erreicht man durch geringfügige Überlappung der Schließbewegungen, dass die Beleuchtung bis zum Schluss eingeschaltet bleibt. Die zeitlichen Abläufe zeigt das folgende Diagramm:

Zeitlicher Ablauf der Stellbewegungen und Beleuchtung

Die Drehbewegung der Servos sollte nicht zu langsam eingestellt werden, sonst kommt es zu einer leicht ruckartigen Bewegung. Es kann pro Servo auch eine zweite Digitaladresse eingestellt werden, die man dazu nutzen kann, nur eine Tür anzusprechen.

Das folgende Video zeigt den gesamten Ablauf der nur durch zwei Digitaladressen ausgelöst wird: eine zum Einschalten der Beleuchtung und zum Öffnen der Türen, die andere zum Herausfahren der Rampe. Das Motorgeräusch wird noch leiser durch Einbau eines Kondensators (zur Zeit wird nur eine Halbwelle genutzt) und dadurch, dass der Motor durch den Güterschuppenboden etwas gekapselt wird.



Die Servoansteuerung WA5, links die Relaiskarte. Alles kann fertig gelötet von mbtronik bezogen werden.

Servosteuerung WA5



Der Anbau mit Stellwerk

Der Stellwerksanbau entstand in den zwanziger Jahren und weist die zeitgemäßen Attribute auf: schlichter Backsteinstil mit geraden Fensterstürzen sowie eine vom "Goldenen Schnitt" abweichende Fenstergeometrie mit größerer Breite.

09.10.2013: Die CAD-Zeichnungen sind angefertigt, Mauerwerk und Fenster werden wie bei anderen Gebäuden im Lasercut-Verfahren hergestellt.

Anbau mit Stellwerk

30.10.2013: Die Fa. Lasersachen hat innerhalb kürzester Zeit die Teile ausgeliefert, die nun mittels Silikonformen abgegossen werden. Um das Risiko bei der Entformung zu verringern sind diesmal sind die Mauerfugen direkt ins MDF graviert worden. Die Schicht aus Karton konnte so entfallen. Unter den Fenstern ist noch Platz für eine Reihe senkrechter Backsteine.

Anbau mit Stellwerk

06.12.2013: Die Wände sind nun fertig abgegossen, die Kanten geschliffen, nur die Fugen müssen noch mit Farbe gefüllt werden.
Die Sockel stehen ca. 0,5 mm vor und werden gemeinsam mit der Außenwand auf eine 3mm dicke Innenwand aus Sperrholz geklebt.
Die Blumenkästen sind auch schon fertig und müssen nur noch bepflanzt werden.

Anbau mit Stellwerk

20.12.2013: Die Wände des Stellwerkanbaus sind fertiggestellt.

Anbau mit Stellwerk

26.01.2013: Die Balken sind leicht gealtert und weitere Wandelemente fertiggestellt.

Der Güterschuppen am 26.01.

- wird fortgesetzt -