Historie
Kaiserbahn, das ist die von Neumünster(Holst) über Bad Oldesloe und Ratzeburg nach Hagenow Land führende Kursbuchstrecke 114a. Sie stellte die direkte Verbindung von Berlin zu den Ostseehäfen Lübeck und Kiel dar, wo die kaiserliche Marine stationiert war. Der Kaiser befuhr auf seinen Reisen hauptsächlich den Streckenteil zwischen Hagenow Land und Ratzeburg, und dann den weiteren Weg über Lübeck und Eutin; wohl auch aus Vorsicht vor Anschlägen wurde die Berkenthiner Kanalbrücke gemieden.
Der Streckenteil Hagenow Land – Ratzeburg wurde zur eingleisigen Hauptbahn ausgebaut, die durchschnittliche Geschwindigkeit zwischen den beiden Stationen betrug über 100 km/h, um in den Kriegsjahren wieder auf 68 km/h (1944) zu sinken. Auf dem Streckenteil Bad Oldesloe – Ratzeburg verkehrten keine D-Züge. Den Nahverkehr und Güterverkehr Neumünster - Oldesloe - Ratzeburg - Hagenow Land teilten sich bis 1945 die BW Neumünster und Hagenow Land. Die D - Züge von Berlin und Breslau über Hagenow Land, Ratzeburg nach Kiel und Lübeck wurden meist mit S 10.1 - Loks aus Berlin Karlshorst bespannt (lt. K.-E.Maedel).
Die Kilometrierung im Kursbuch, an der sich die Galerie orientiert, ist entgegengesetzt zu den Kilometersteinen an der Strecke.
Architektur (Entwurf)
Die Architektur der Bahnbauten auf dem Streckenteil von Bad Oldesloe bis Hagenow Land ist recht einheitlich, die Typenbauten wurden jedoch entsprechend den lokalen Begebenheiten modifiziert. Außerdem wurde die Strecke in den zwanziger oder dreißiger Jahren ausgebaut, dies ist an etlichen Details auszumachen.
- EG
Blockform, geringe Dachneigung, verklinkert - Güterschuppen
am EG, Fachwerk, kaum Veränderungen seit der Jahrhundertwende - Stellwerke
bei kleineren Stationen zunächst einstöckiger Fachwerkbau auf dem auf dem Bahnsteig, auf größeren Stationen wurde entweder gleich ein Anbau am EG errichtet(Wittenburg) oder Stellwerke an den Ein- und Ausfahrten errichtet (Hollenbek, Hagenow), das obere Stockwerk teilweise in Fachwerkbauweise. Im Zuge des Streckenausbaus wurden die Stellwerke auf dem Bahnsteig aufgegeben, waren aber teilweise bis zur Streckenstilllegung noch vorhanden (Sierksrade). Statt dessen wurden Anbauten an die Empfangsgebäude errichtet, die auf dem Streckenteil Bad Oldesloe – Ratzeburg die kompletten Stellwerksaufgaben übernhmen. Auf dem Hauptbahnteil Ratzeburg-Hagenow Land wurden die Stellwerke an den Ein- und Ausfahrten modernisiert (Hollenbek Ost Ho, Hagenow), die Fachwerke verschwanden. - Wasserturm
Backstein, Kastenform. Wurde teilweise modernisiert, der Behälterraum war zunächst in Fachwerkweise ummauert. Später wurde er dann in Klinkerbauweise neu errichtet, wobei die Steine der Ursprungsausführung wiederverwendet wurden. - Rottenwohnheim
- Beamtenwohnhaus
- Bahnwärter-Wohnhäuser
Bahnwärter-Wohnhäuser gab es in einer Einfach- und Doppelausführung . Von der Doppelausführung hat es zwei Varianten gegeben: Zwei Einzelhäuser gewissermaßen verdoppelt (Eingänge jeweils an den Enden) mit spitzem Dach (in Bantin) oder aber doppelt mit flacherem Dach wie bei km 17,7 bei Wittenburg (Information von Herrn Thum).