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Gnl Altona 14547


Die Bauart Gnl

Die dreiachsigen gedeckten Wagen der Bauart Gnl konnten in Schnellzüge bis 100 km/h eingesetzt werden, z.B. als Gepäckwagen oder auch als Schutzwagen in schnellen Personenzügen. Die Länge über Puffer beträgt nur 10300 mm. Der kurze Achsstand und das geringe Gewicht führten zu unruhigem Lauf bei höheren Geschwindigkeiten. Daher führte man 3 t Ballastgewicht mit und verlängerte bei neu beschafften Wagen den Achsstand von 6 m auf 7 m. Mit der Westinghouse-Personenzugbremse und den relativ langen Achsfedern wies das Fahrwerk eigentlich Merkmale von Personenwagen aus. Weitere Informationen findet man in Band 1.1 der MIBA-Reihe Güterwagen.

Das Modell entsteht aus einem modifizierten G02-Bausatz ohne Bremserhaus von Paul Petau Modellbau. G02 und Gnl hatten viele identische Bauteile, bis auf die Wände können fast alle Messingteile verwendet werden. Umgesetzt wird die kurze Ursprungsausführung von 1898.

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Konstruktionszeichnung Gnl Altona 14547


Das Gehäuse wird mit einem Lasercutter aus zwei Lagen Sperrholz 0,5mm präzise hergestellt. Für die vertikalen Messungprofile wird eine leichte Vertiefung von 0,3mm graviert. Damit können die Profile später genau positioniert werden. Das Dach des G02 wurde um ca 12 mm verlängert.

Die Messingteile müssen als vollständige Baugruppen vorgefertigt werden, um anschließend mit dem flexibel bleibenden Sekundenkleber von Pattex auf das Gehäuse aufgeklebt zu werden. Daher sind die Lötarbeiten etwas schwieriger als wenn man die Bauteile an einem Messinggehäuse anlötet.

Gln Altona

Die Langträger müssen neu angefertigt werden, da sie von der Läge und vom Nietbild her vom G02 abweichen. Zum Zentrieren der Nietbohrungen wurde eine Schblone aus 0,5 mm Sperrholz mit dem Lasercutter hergestellt. Zur Erhöhung der Genauigkeit wurde der Laser so parametriert, das zwischen Positionierung und Cutten der Löcher 1000 ms Pause eingelegt wurde, um mögliche Schwingungen abklingen zu lassen. Die Löcher in der Schablone haben einen Durchmesser von 0,4mm und führen den 0,5 mm Bohrer für die Zentrierung zuverlässig.

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Aufgrund des geringen Achsstandes benötigt die mittlere Achse nur eine Seitenverschiebbarkeit von ca 5 mm, um noch einen Radius von 1050 mm sicher zu durchlaufen. Fahrgestellrahmen und die Breite des Gehäusekastens entsprechen den Originalmaßen und wurden nicht verbreitert, um die erforderliche Seitenverschiebbarkeit zu erreichen. Weggelassen dagegen wurden die Füllstücke zwischen Längsträgern und Fachwerkachshaltern. 2-3 mm ist ohnehin als Querspiel der Achsen im Achslager vorhanden, wenn die Achsen nicht durch Füllstücke festgelegt werden.
Die 36 mm langen Federpakete wurden aus den noch erhältlichen 44 mm langen Federpaketen durch Heraustrennen eines 8 mm langen Mittelstückes hergestellt. Durch den eingelöteten mittleren Gurt erreicht man wieder die erforderliche Stabilität.



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Die Westinghouse-Bremse benötigt als Fixpunkt einen Querträger. Aufgrund der geringen Länge des Wagens ergeben sich eigentlich keine Einbaualternativen, wenn man auch noch die manuelle Bremsbetätigung berücksichtigt. Zusammen mit der durchgehenden Heizleitung entsteht sich im Bereich der linken Achse eine gewisse Enge und man bekommt die erforderlichen Bauteile gerade noch angeordnet.



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Für die Türen wird ein Messingrahmen hergestellt, in den eine gelaserte Grundplatte eingepasst wird. Die Ecken des Messingrahmens können eine größere Fläche erhalten, da diese durch die Knotenbleche verdeckt wird. Rechts ist der fertig gelötete Rahmen probeweise auf die Holzplatte gesetzt, um die Passgenauigkeit vor dem Klebevorgang zu prüfen.

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Die Herstellung der Türen



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Die Türen sind bereits eingebaut. Das lange Trittbrett aus Holz hat hinten eine feine Abschlussleiste aus Messing erhalten.



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Fertig für die Lackierung. Die Messingteile wurden bereits entfettet vor dem Aufkleben auf die Holzwände.



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Die Stirnseite des fertig lackierten Modells. Durch das Fenster des Bremserhäuschens ist die Kurbel zu erkennen.




Kleinbehälter

Die passende Ladung für den Zusatzgepäckwagen sind z.B. Kleinbehälter, wie sie seinerzeit zum Transport diverser Güter benutzt wurden.
Im Bildarchiv der Eisenbahnstiftung sind einige Kleinbehälter zu finden.
Die Räder des Modells sind zwei Bausätzen "Schubkarre 25694" von Weinert entnommen, die übrigen Teile wurden selbst angefertigt.

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Der fertig gelötete Kleinbehälter ohne Aufsatz



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Der Kleinbehälter als Ladegut.



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Nun fehlt nur noch die Beschriftung



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Gnl Altona